Durchblick mit den richtigen Klicks
Im Internetcafé «Kafi Klick» erhalten Armutsbetroffene und Menschen mit begrenzten Computerkenntnissen Unterstützung. Letzte Woche feierte die Institution ihr 15-jähriges Bestehen. - Von Chantal Cosandey
Im Internetcafé «Kafi Klick» erhalten Armutsbetroffene und Menschen mit begrenzten Computerkenntnissen Unterstützung. Letzte Woche feierte die Institution ihr 15-jähriges Bestehen. - Von Chantal Cosandey
In Wiedikon an der Gutstrasse 162 ist das Kafi Klick eine Anlaufstelle für Armutsbetroffene und Menschen mit begrenzten Computerkenntnissen. Am 16. Oktober feierte es mit einem Tag der offenen Tür sein 15-jähriges Bestehen.
Gegründet wurde die Institution, um allen Menschen den Zugang zum Internet zu ermöglichen. Heute sieht Fabio Weiler, Co-Leiter des Kafi Klick, jedoch ein anderes Hauptproblem: die Anwendungskompetenzen. «Fast jeder hat heute ein Smartphone und an den meisten Bahnhöfen gibt es kostenloses Internet. Aber sich auf einer Plattform anmelden oder ein PDF hochladen, das kann noch lange nicht jeder.» Vor Ort können sich Hilfesuchende an einer der neun Computerstationen an das Team der Institution wenden – ob bei der Wohnungssuche, dem Schreiben von Lebensläufen oder beim Ausdrucken von Dokumenten. Bis zu 100 Besucherinnen und Besucher kommen täglich ins Kafi Klick. Am 16. Oktober feierte es mit einem Tag der offenen Tür sein 15-jähriges Bestehen.
Hilfe bekommt im Kafi Klick jeder, der darum bittet. «Wir haben eine bunte Mischung an Besucherinnen und Besuchern – von jungen Personen bis hin zu älteren Menschen, die kurz vor der Pensionierung gekündigt werden und noch einmal auf Jobsuche müssen.»
Neben Deutsch und Englisch werden im Team auch Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Französisch, Serbokroatisch und Albanisch gesprochen. Das sei von grosser Bedeutung, sagt Fabio Weiler. «Es ist uns wichtig, ein vertrauensvolles Verhältnis aufzubauen. Es beruhigt unsere Besucherinnen und Besucher, wenn sie wissen, dass wir in ihrer Sprache mit ihnen kommunizieren können.» Fabio Weiler sieht darum das Kafi Klick nicht nur als Anlaufstelle für Computer- und Internetfragen, sondern auch als wichtigen Treffpunkt und Ort des Austauschs.
Besonders bei behördlichen Abläufen gebe es oft Hürden – sei es bei der Wohnungssuche, dem Hochladen von Dokumenten oder dem Ausfüllen von Formularen. Die digitale Kommunikation sei mittlerweile zur Belastung geworden. «Man kann nicht einfach voraussetzen, dass das alle problemlos können.» Für Fabio Weiler steht fest, dass es kein persönliches Versagen der Anwenderinnen und Anwender ist, wenn sie im Internet nicht zurechtkommen: «Das ist ein strukturelles Problem. Deshalb ist es für uns wichtig, ein Treffpunkt für Menschen mit solchen Problemen zu sein. Damit sie wissen, dass sie nicht allein damit sind.»
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